Eine Guideperspektive
Remo Reist, Blind-Jogging Guide, schildert die Bedeutung seiner Tätigkeit. Diese Perspektive gibt einen weiteren Aspekt wieder, weshalb unser Verein nicht nur unseren sehbeeinträchtigten Läuferinnen und Läufern gut tut. Danke Remo für deinen Bericht!
“Die Guide-Läufe bringen mir sportlich einen enormen Trainingseffekt. Wenn ich mit blinden Läuferinnen und Läufern unterwegs bin, bewege ich mich im Pulsbereich 100-145 – das ist für mich der optimale aerobe Grundlagenbereich.
Diese 20 zusätzlichen Kilometer pro Woche steigern meine Ausdauerbasis massiv, ohne mein System zu belasten. Seit ich als Guide aktiv bin, laufe ich neue Bestzeiten – zuletzt vor zwei Wochen am Luzern City Halbmarathon.
Aus trainingswissenschaftlicher Sicht mache ich damit genau das, was Spitzensportler tun: Viel lockeres Volumen + gezieltes intensives Training = optimale Leistungsentwicklung. Die Guide-Läufe geben mir dieses zusätzliche Volumen, ohne dass ich Erholungszeit dafür einplanen muss.
Das heisst konkret: Guiden ist für mich kein Verzicht, sondern ein Gewinn. Eine Win-Win-Situation im besten Sinne.
Vielleicht ist diese Perspektive auch nützlich, um „erweiterte Leistungssportler“ als Guides zu gewinnen – es ist echtes, wertvolles Training für uns.”